IMPERIAL Swing - Serie : 1936 - 1939

 IMPERIAL SWING - SERIE in Bild und Vorbild
Die LINDSTRÖM - Tochter "IMPERIAL", neu gegründet im März 1936, erschien nur wenige Monate später zur Olympiade im Berliner Sommer 1936 mit einer eigenen SWING - SERIE, die anglo - amerikanische HOT - und SWEET - Aufnahmen sowohl weißer, als auch schwarzer Jazz - Orchester präsentierte.
Zuvor hatte die einstmals eigenständige "DEUTSCHE CHRYSTALATE Co." in Berlin - Reinickendorf, Neue Koloniestraße, diverse amerikanische Jazz - Aufnahmen publiziert, wobei es sich dabei um "BANNER" und "PERFECT" - Einspielungen handelte. So findet man auf den gängigen "KRISTALL" - Ausgaben neben deutschen Orchestern wie OSCAR JOOST und BERNARD ETTÉ auch ADRIEN SCHUBERT und CAB CALLOWAY - Aufnahmen.
Doch nun trat das elegante, goldene "IMPERIAL" - Etikett in Erscheinung:
Die Original - Matrizen stammten von den New Yorker Firmen "PERFECT" und "MELOTONE" und von der englischen "VOCALION".

die IMPERIAL - DISCOGRAPHIE
Das "IMPERIAL" - Gesamtverzeichnis bis einschließlig Juli 1939 preist sogar immer noch die (nicht mehr ganz vollständig aufgelegte) "SWING - SERIE" unter der Bezeichnung "INTERNATIONALE TANZ - ORCHESTER: SPEZIAL - AUFNAHMEN" an.

Das Problem, weshalb im April 1937 die "SWING - SERIE" mit Neuerscheinungen eingestellt werden mußte, lag nicht etwa in einer politischen Motivation, sondern hatte rein urheberrechtliche Gründe :

Die "IMPERIAL" - Swing - Serie erschien parallel zur britischen "VOCALION" Swing Series. Da im April 1937 "VOCALION" USA von "DECCA" aufgekauft wurde, waren die Verträge der "IMPERIAL" erloschen. "DECCA" wurde in Deutschland damals von "BRUNSWICK / DEUTSCHE GRAMMOPHON" in Lizenzpressungen vertreten, eine große Konkurrenz zur "IMPERIAL / DEUTSCHE CRYSTALATE". In Großbritannien wurde das "VOCALION" - Label von der neuen Mutter "DECCA" weitergefürt, während die dort verwendeten Matrizen hierzulande auf "BRUNSWICK" gepreßt wurden.

So konnte folgendes Kuriosum entstehen :

Die "IMPERIAL" Bestell - Nummer 18015 (DON REDMAN "Too Bad" / "Bugle Call Rag") wurde am 30. September 1936 von der US - Firma "ARC" in New York produziert. Als Bestell - Nummer A.81104 wurde die Platte auch bei der "DEUTSCHEN GRAMMOPHON" - Tochter "BRUNSWICK" verlegt, erschien alao zeitgleich in Deutschlend auch auf einem zweiten Label. Dies hatte einen Prozeß zur Folge, den die "GRAMMOPHON" gewann.

Doch konnten bis dato verlegte Platten weiter im Angebot bleiben und wurden eifrig nachgepreß. Bis in den 2. Weltkrieg hinein wurde der lässige Aufdruck "SWING - SERIE" verwendet. 1939 ist das Layout der "IMPERIAL" - Etiketten simplifiziert worden : Der unter den Firmennamen gesetzte Zusatz "THE KING OF RECORDS" verschwand, die Etiketten wurde kleiner und ähneln im Aussehen damit einer WILLY BERKING Platte aus den Kriegsjahren.

Nicht geklärt ist, warum es neben der eigens eingeführten 18000er - Reihe auch reguläre 17000er - Bestellnummern in der Serie gibt. Teilweise stammen die Aufnahmen aus ein und derselben Plattensitzung, sind auch als Neuerscheinung in den selben Monatsnachträgen zu finden. Weiter ist unverständlich, warum einige Bestellnummern OHNE AUFDRUCK gepreß wurden, obwohl auch hierbei dieselben Interpreten sowohl als "Swing - Serie", als auch "nackt" angeboten werden.


WEITERE INFORMATIONEN UND ABBILDUNGEN ZUR "IMPERIAL SWING - SERIE" ÜBER EIN MOUSEDOWN AUF DIE BILDER


ZURÜCK ZUM ARTIKEL "DIE DEUTSCHEN SWING - SERIEN"

zurück zum Anfang